Geschichte

Benno und Clara Russo (geb. Jaffe) stammten aus Berlin.

Sein älterer Bruder Moritz hatte 1893 in Wernigerode eine Käsefabrik gegründet und die Villa 1887 im Jugendstil erbaut.

Drei große Fenster im Treppenhaus zieren die christlichen Symbole: Glaube, Liebe, Hoffnung.

Während einer Geschäftsreise 1911 übernahm der jüngere Bruder Benno (geb. 1971) die Fabrik. Benno Russo heiratete 1919 die Opernsängerin Clara Jaffe (geb. 1876). Beide waren jüdischen Glaubens, schlossen sich aber keiner Gemeinde an.

Bis 1936 versorgten Russos sowohl kaiserliche Armee als auch die Wehrmacht mit Harzer Käse, doch ihr Eigentum wurde nach der Enteignung zwangsversteigert und von einem Schweizer erworben, der es kurze Zeit später an einen Nazi verkaufte.

Benno und Clara mussten ab 1941 einen Judenstern tragen, wurden 1942 in das Ghetto nach Halberstadt gebracht, von dort Ende 1942 in das KZ Ausschwitz deportiert und dort umgebracht.

 

Ab 1946 nutze die Konsum-Genossenschaft das Grundstück. 1990 zog die Berufsschule für Lernbehinderte ein. Die Erben Russo wollten es für soziale Zwecke dem Landkreis schenken. Der aber verkaufte es an eine Baufirma, Rückübertragungen an Familie Russo scheiterten.

 

Inzwischen entsteht hier eine "Internationale, musische Begegnungsstätte wider das Vergessen".